Was Anita will

Die vollständige und bedingungslose Auslieferung an seine Frau eröffnet einem Mann unbekannte Perspektiven, geheimnisvolle neue Erfahrungswelten und sexuelle Glücksmomente von atemberaubender Schönheit.

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„Ob diese Verkehrsampel wohl jemals grün anzeigen wird?Hinter mir hat sich schon eine lange Schlange gebildet: Wagen an Wagen, allesamt besetzt mit nervösen, gehetzten, launischen, grantelnden und mürrischen Insassen. Ich höre die eine und andere Hupe. Als ob das was nützte! Denke ich an Gestern, durchströmt mich ein wohliges, anheimelndes Gefühl und unmissverständlich bringen sich die frischen Male, die sich unter meinem Anzughemd wie auch unter meiner schwarzen Hose befinden, schmerzhaft in Erinnerung. Ich rutsche am Ledersitz meines Mercedes unruhig hin und her und natürlich protestieren da die ordentlich fest und wild bearbeiteten Stellen, sodass mir ein leiser Schmerzensschrei entfährt.

Anita!

Vor 3 Jahren sind wir in diese ruhige, vornehme Gegend gezogen. Meine Frau und ich haben uns, auch wenn das altmodisch und kitschig klingen mag, den Traum vom kleinen Häuschen samt Garten erfüllt und, ja, wir sind mächtig stolz darauf! Piekfeine Gegend, abends und an den Wochenenden herrliche Ruhe, alles stilvoll, gepflegt. Rundherum ausgesucht höfliche Nachbarn. Es ist ein perfektes Leben in der idealen Postkartenidylle.

Natürlich gab es das nicht gratis! Anita und ich haben all unser mühsam und sauer erwirtschaftetes Kapital zusammengetragen, was natürlich bei weitem noch nicht genügte, so kam also ein ordentlicher Batzen Geld in Form eines Kredits hinzu (Laufzeit 25 Jahre) und dann endlich konnten wir der lauten und hektischen Stadt den Rücken kehren und unseren Traum leben. Anita hat aus dem kleinen Garten ein wahres Paradies gezaubert. Beet um Beet legte sie an, Gemüse und allerlei anderes Grünzeug (sie nennt mir zwar auf meine Nachfragen die exakten Bezeichnungen dieser und jener Staude, dieses und jenes Blumenfeldes, doch man möge es mir nachsehen: ich merke mir so etwas einfach nicht).

Die Inneneinrichtung ist geschmackvoll und sehr modern, stylish und in gewisser Weise kühl und reduziert. Selbst an den schneeweißen Wänden haben wir nur spärlich Gemälde angebracht.

Ich betrachte meine Hände, die das schlanke Sportlenkrad umfassen: Das langärmelige Hemd, wie es sich gehört, mit Manschettenknöpfen als Abschluss. Ich muss lachen! Letzte Woche kam ich doch tatsächlich mit einem kurzärmeligen ins Büro! Bald schon schlich Gabi, die übereifrige und zum Leidwesen der kompletten Kollegen-Schar auch besserwisserische Chefsekretärin an meinen Tisch, musterte mich und rief dann heuchlerisch gespielt auf: „Aber deine Unterarme sind ja rasiert!“

Und dabei verhielt sie sich so, als wäre das eine unbedingt wichtige Meldung, die sie wohl gleich weiterverbreiten würde,blickte mich an und wartete.

Schnell versuchte ich, ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Anita und ich machen diesen Sommer eine Radtour, Gabi! Und du weißt ja, wenn ICH etwas mache, dann professionell. Geheimtipp unter Radprofis: Beine und Arme akkurat rasieren, damit sich nach Stürzen keine Entzündungen an den Wundnarben entwickeln können!“

Sie wiegte ihren Kopf hin und her, überlegte, ob sie das denn glauben sollte und schien es schließlich zu akzeptieren.

Um ein Haar wäre ich rot geworden!

Radtour…“

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